Jetzt im Herbst sind wieder viele Igel in unseren Gärten, Parks und Wäldern unterwegs. Da zwischen August und September sogar noch Igelkinder geboren werden, trifft man im Moment immer wieder auch auf kleine Tiere. Die Igel sind zwar nachtaktiv, aber bis die Temperaturen dauerhaft auf unter 5 Grad fallen, sieht man sie auch tagsüber nach Nahrung suchen. Das ist ein völlig normales Verhalten und der Igel ist auch nicht krank. Da er sich aber bei Gefahr einrollt und bewegungslos liegen bleibt, meinen viele, er bräuchte Hilfe. Aber das ist falsch verstandene Fürsorge. Es schadet den Tieren mehr als es nützt, denn man reißt den Igel aus seinem vertrauten Revier, in dem er sich auskennt und auch schon angefangen hat sich ein Winterquartier einzurichten. Der Igel ist ein Wildtier und die Überwinterung in einem kleinen Käfig im Haus bedeutet für ihn enormen Stress. Deshalb sollte es die absolute Ausnahme bleiben und es ist auch in Deutschland laut Gesetz generell verboten, Igel aus der Natur zu entnehmen. Außer er braucht wirklich Hilfe, weist Bissverletzungen auf oder macht keinerlei Anstalten, sich bei Gefahr zusammenzurollen. In dem Fall sollte man sich an den ansässigen Tierschutzverein oder einen Tierarzt wenden. Die allermeisten Tierärzte behandeln Wildtiere kostenlos. Helfen können wir dem Igel aber viel mehr, indem wir seinen Lebensraum schützen und erhalten. Im eigenen Garten kann man z.B. Laub, Zweige und Reisig in einer Ecke oder unter Sträuchern liegen lassen. Damit baut sich der Igel dann sein Winterquartier und dort findet er auch Insekten und Würmer, um sich den Winterspeck anzufressen.