Die Herbsttagung des Landestierschutzverbandes NRW, die dieses Jahr in Mülheim an der Ruhr stattfand, hielt für die Tierschutzvereine viele interessante Vorträge bereit.
Die Präsidiumsmitglieder brachten zunächst alle anwesenden Vorstandsmitglieder der Tierschutzvereine auf den neuesten Stand der politischen Entwicklungen in Düsseldorf auf den Gebieten Landesjagdgesetz NRW und Verbandsklagerecht .
Prof. Dr. Norbert Mencke von der Veterinärmedizinischen Hochschule Hannover informierte eindrucksvoll über seine Tätigkeit für die Organisation „Tierärzte ohne Grenzen“ in Afrika. Die Organisation führt Schulungen für die afrikanische Bevölkerung zum Thema Nutztierhaltung von Schafen und Ziegen durch und verbessert somit die Lebensbedingungen der Menschen, für die die Nutztiere die Lebensgrundlage bedeuten. Die Infektionskrankheit Tollwut, die hauptsächlich verbreitet durch infizierte Hunde, jedes Jahr zahlreiche Todesopfer in der Bevölkerung insbesondere bei den Kindern fordert, wurde thematisiert. Von der Organisation „Tierärzte ohne Grenzen“ durchgeführte flächendeckende Impfaktionen herumstreunender Hunde weisen erste eindrucksvolle Erfolge und einen deutlichen Rückgang von Todesopfern auf.
Ein Vortrag über die neue Datenschutzverordnung warf bei den Anwesenden zahlreiche Fragen auf und es wurde heftig die korrekte Umsetzung der Verordnung hinterfragt und diskutiert. Die dozierende Juristin schaffte es jedoch, uns ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern, die allesamt Laien auf dem Gebiet waren, einen Zugang zu diesem Thema zu öffnen.
Obwohl der Konzentrationsspiegel aller Anwesenden nach der Mittagspause schon deutlich gesunken war, schaffte es Tilo Weber, Biologe im Dienste des deutschen Tierschutzbundes, die Zuhörer mit seinem Beitrag „Tierversuche – Alternativmethoden“ zu fesseln. So gibt es bereits viele Forschungsbereiche, bei denen - aus Sicht von Tilo Weber - Alternativmethoden zur Verfügung stehen und deshalb auf Tierversuche verzichtet werden kann. Solange jedoch so viele „Schlupflöcher“ den Antragstellern von Tierversuchen beim Genehmigungsverfahren offenstehen und beinahe jeder Antrag genehmigt wird, muss die Forderung des deutschen Tierschutzbundes nach Reduzierung der Tierversuche und Förderung der Forschung von Alternativmethoden jetzt endlich in den Focus der Gesellschaft rücken