Vorstandsmitglieder unseres TSV bei der Herbsttagung des Landestierschutzverbandes NRW in Beckum
Interessante Vorträge erwarteten unsere Vorstandsmitglieder Sandra Kassenböhmer und Sarah Bosse bei der Herbsttagung des Landestierschutzverbandes im Hotel zur Windmühle in Beckum.
Neben einem Bericht des Präsidenten des LTV, Peer Fiesel, kam auch der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder (siehe Foto), zu Wort, der einmal mehr den Weg zum LTV gefunden hatte. Er nahm wie immer kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Belange des Tierschutzes auf Bundesebene geht, und brachte auch seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass die Bundesregierung bei der Umsetzung von tierschutzrelevanten Gesetzen mit angezogener Handbremse agiere. "Da hätte bisher Konkreteres auf dem Tisch liegen müssen", so sein Fazit, wobei er wisse, dass man die Versäumnisse der letzten 16 Jahre nicht so einfach in zwei Jahren beheben könne.
In einem Kurzreferat berichtete Vanessa Homann über ihre Arbeit als Regionalbeauftragte Ost, die sich als Schnittstelle zwischen den Landestierschutzverbänden im Osten der Republik und dem Deutschen Tierschutzbund verstehe, sowie als Austauschplattform der LTVe untereinander.
Über das emotional belegte Thema "Wölfe in NRW" lauschten die Zuhörer einem sehr spannenden und sachlich fundierten Vortrag von René Oberhauser, Wolffachmann vom Landesfachausschuss Wolf, der mit diversen Vorurteilen, mit denen der Wolf behaftet ist, gründlich aufräumte, ohne dabei die Sorgen der betroffenen Nutzviehhalter zu bagatellisieren. Selbst hatte er sein "Wolfsrudel" mitgebracht. Dabei handelt es sich um zwei "Wolfhunde" (50% Wolf, 50% Hund, nicht zu verwechseln mit Wolfshunden) und einen Wolfshybriden (75% Wolf, 25% Hund). Letzterer zeigte deutlich die dem Wolf typische Scheu vor Menschen. Oberhauser erzählte auch die Geschichte seines Rudels, und dass der Hybrid aus einer irrwitzigen, die Menschen komplett überfordernden Zuchtaktion stammte. "Die Leute wissen gar nicht, was sie da anrichten!", so sein Fazit. So musste sein Wolfshybrid als junges Tier von der Feuerwehr aus einer Wohnung in Mönchengladbach geholt werden, um in seine fachkundigen Hände übergeben zu werden.
Das kleine Rudel beeindruckte die anwesenden Gäste mehrfach durch sein Wolfsgeheul.
Schließlich referierte Mirjam Cordt von DOG-InForm (Kompetenzzentrum für Herdenschutzhunde) über das Thema "Herdenschutzhunde in Tierheimen", welches auch unseren Verein seit längerer Zeit in hohem Maße umtreibt, landen doch in unserem Tierheim immer häufiger schwierige Hunde mit Herdenschutzanteil, die wegen Überforderung abgegeben wurden. Ein Thema, das nicht nur uns, sondern auch viele andere Tierheime noch lange beschäftigen wird.
Anzumerken sei noch, dass Norbert Nettebrock, Chef des Hotel zur Windmühle, und sein Team den Teilnehmern in der Mittagspause ein fantastisches tierleidfreies Menü auf den Teller zauberte, das von allen hoch gelobt wurde.