Nicht jeder Igel, braucht unsere Hilfe.
Er ist ein Wildtier und bestens an seinen Lebensraum angepasst.
Der Igel ist zwar nachtaktiv, aber bevor die Temperaturen dauerhaft auf unter 5 Grad fallen, suchen sich die Tiere auch tagsüber ihre Nahrung. Da zwischen August und September sogar noch Igelkinder geboren werden, trifft man im Moment immer wieder auch auf kleine Tiere. Ein gesunder Igel kann täglich bis zu 15g zunehmen und kommt somit, selbst jetzt noch, ohne Probleme auf sein Wintergewicht. Ab November sollten junge Igel gut 500g bis 700g, ein erwachsener Igel ca. 800g bis 1500g wiegen. Da in den letzten Jahren die Temperaturen, bis weit in den Dezember hinein, deutlich zu hoch gewesen sind, geht auch der Igel immer später in den Winterschlaf, denn das Nahrungsangebot ist noch zu groß. Nahrungsmangel ist für die Tiere ein wichtiges Zeichen, dass es Zeit wird sich einen warmen Unterschlupf zu suchen. Dort schläft der Igel dann bis Ende April, Anfang Mai. Junge Igel erkennt man an den eher gräulichen Stacheln, ein Altigel hat braun-beigefarbene Stacheln. In Deutschland ist es laut Gesetz generell verboten Wildtiere die, wie der Igel, zu einer besonders geschützten Art zählen, aus der Natur zu entnehmen. Es ist jedoch erlaubt, hilfsbedürftige Igel sachgemäß aufzuziehen bzw. gesund zu pflegen. Das Ziel jeder Igelhilfe muss allerdings sein, die Tiere so bald wie möglich wieder gesund in die Freiheit zu entlassen.
Also bitte immer erst genau beobachten, ob ein Tier tatsächlich auf unsere Hilfe angewiesen ist.
Wann braucht ein Igel Hilfe?
-> der Igel ist verletzt
-> der Igel ist womöglich tagelang ohne Futter und Wasser in Lichtschächten, Kellereingängen oder Ähnlichem gefangen gewesen
-> kranke Igel erkennt man meistens daran, dass sie tagsüber herumlaufen, apathisch sind und sich bei Berührung nicht mehr einrollen. Auch sind sie häufig mager, was man an einer Einbuchtung an Hals und Schulter erkennen kann. Die Augen sind nicht rund und klar, sondern schlitzförmig und eingefallen.
-> Jungtiere, die Anfang November deutlich weniger als 500g wiegen
-> verwaiste Igelsäuglinge, die sich tagsüber außerhalb ihres Nestes aufhalten, noch geschlossene Augen und Ohren haben und sich kalt anfühlen.
Ist ein Igel also wirklich in Not, sollte man ihn zu einem Tierarzt bringen. Die allermeisten Tierärzte behandeln Wildtiere kostenlos, aber auch die Tierpfleger in unserem Tierheim kontaktieren gerne eine der umliegenden Igelstationen, die sich dann mit ihnen in Verbindung setzt.Helfen können wir dem Igel aber auf jeden Fall, indem wir z.B. unsere Gärten jetzt nicht mehr zu sehr aufräumen, ruhig mal einen Blätterhaufen oder Zweige und Reisig in einer Ecke oder unter Sträuchern liegen lassen. Damit kann sich der Igel dann ein Winterquartier bauen und dort findet er Insekten und Würmer, um sich seinen Winterspeck anzufressen. Natürlich kann man zusätzlich noch füttern, aber dann bitte keine Essensreste oder Milch geben, davon bekommen die Tiere nur Durchfall. Geeignet ist z.B. Katzendosenfutter, Igeltrockenfutter oder ungesalzenes Rührei. Wichtig ist auch immer ein Schälchen mit frischem Wasser. Das Füttern sollte aber eingestellt werden, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 0 Grad fallen oder es anfängt zu schneien. Dieser Nahrungsmangel ist für den Igel ein wichtiges Signal, um rechtzeitig in den Winterschlaf zu gehen. Füttert man weiter hält man den Igel nur künstlich wach und er würde den Winter wahrscheinlich nicht überleben.